Geflügel grillen – so funktionierts
Geflügel – Grillklassiker mit Tücken
Geflügel aller Art eignet sich gut zum Grillen. Das Fleisch ist zart und trocken. Daher sollte darauf geachtet werden, dass Geflügelfleisch nicht zu lange auf dem Grill bleibt.
Je nach Fleischteil gibt es jedoch Unterschiede: Brustfleisch ist magerer und trocknet schneller aus als das Fleisch der Keule. Grundsätzlich eignen sich alle Geflügelteile zum Grillen, egal ob vom Huhn, der Pute, der Gans oder der Ente.
Gegrillt wird am besten bei einer Temperatur von 180 bis 200 °C. Eine Kerntemperatur von 85 °C sollte nicht überschritten werden, da das Geflügel sonst zu trocken wird. Bei der Zubereitung von rohem Geflügelfleisch ist aus hygienischen Gründen auf größte Sauberkeit zu achten. Nach der Zubereitung sind alle Arbeitsgeräte gründlich zu reinigen.
Unser Tipp
Die Haut schützt das Geflügelfleisch vor dem Austrocknen. Wenn die Fleischstücke gehäutet sind, können sie beim Grillen mit Speck umwickelt werden. Dadurch bleibt das Fleisch länger saftig.
Hendl Grillen
Typische Hendl-Gerichte
Es gibt viele Möglichkeiten ein Hendl zu grillen. Brust, Haxen, Drumsticks (Unterschenkel), Chicken Wings (Flügel), ein ganzes Grillhuhn am Drehspieß oder im Butterfly-Cut schmecken hervorragend vom Grill. Wir geben ein paar Zubereitungstipps zu Chicken Wings und einem ganzen Hendl vom Grill.
Man spricht vom Butterfly-Cut, wenn das ganze Huhn vom Rücken her aufgeschnitten wird. Dabei werden die Knochen entfernt, ohne das weiße Fleisch des Huhns zu zerschneiden. Klappt man das Huhn aus, sieht es aus wie ein Schmetterling. Daher kommt der Name.
Wie bereitet man Chicken Wings zu?
Vor dem Grillen werden die Hendlflügel mit einer Glasur versehen, in die man sie am besten über Nacht im Kühlschrank einlegt. Empfehlenswert ist zum Beispiel eine Glasur aus Knoblauch, Sojasauce, Olivenöl, Zitronensaft, Honig, Senf, Salz und Pfeffer.
Alternativ zur Glasur können die Chicken Wings vor dem Grillen auch mit Olivenöl bestrichen und mit einer Gewürzmischung nach Wahl bestreut werden. Nach ca. 30 Minuten können sie auf den Grill gelegt werden.
Auf dem Grill werden die Hendlflügel am besten bei ca. 180 °C für maximal 20 Minuten gegrillt und anschließend gewendet. Beim Wenden nochmals mit der Glasur bestreichen und warten, bis die Flügel eine schöne goldbraune Farbe haben.
Wie grillt man ein ganzes Hendl?
Egal ob Gas- oder Holzkohlegrill, ein sogenannter Drehspieß für den Grill lohnt sich auf jeden Fall. Er wendet das ganze Grillhendl gleichmäßig und sorgt dafür, dass es rundherum schön knusprig wird.
Vor dem Grillen wird das Hendl mit einer trockenen Gewürzmischung oder einem BBQ Rub nach Wahl gewürzt. Nach ca. 30 Minuten im Kühlschrank kommt es auf den auf ca. 180° C vorgeheizten Grill.
Wichtig ist, dass die Kerntemperatur nicht über 85 °C steigt, sonst wird das Grillhendl trocken. Ideal sind 75 bis 80 °C am Ende der Garzeit.
Das Grillhuhn braucht bei geschlossenem Deckel ca. 90 Minuten bis es gar ist.
Schon gewusst, ...
...dass Hühnerfleisch in Wien, Niederösterreich und
dem Burgenland am liebsten gegrillt wird?
(Quelle: RollAMA Motivanalyse 2023)
Typische Puten-Gerichte
Ähnlich wie das Hendl, lässt sich auch die Pute in die Schenkel, die Flügel und die Brust zerlegen. Die Brust ist meist sehr fleischig. Deshalb können aus der Brust noch Filets und Steaks gewonnen werden. Wir geben Tipps zum Grillen einer ganzen Putenbrust und einer ganzen Putenkeule.
Wie wird eine Putenbrust gegrillt?
Vor dem Grillen sollte die Putenbrust mariniert werden. Gut geeignet ist zum Beispiel eine Mischung aus Öl, Knoblauch und mediterranen Kräutern.
Die Putenbrust kann ganz oder in Steaks geschnitten gegrillt werden oder auch gefüllt, etwa mit Rohschinken und Salbei.
Von beiden Seiten kurz angrillen und dann bei ca. 160 bis 180 °C indirekt garen, bis eine Kerntemperatur von 75 °C erreicht ist. 80 °C Kerntemperatur sollten nicht überschritten werden, da die Putenbrust sonst zu trocken wird.
Unser Tipp: Frischkäse
Die Putenbrust mit Frischkäse und Spinat füllen. Das rundet den milden Geschmack der Putenbrust ab.
Wie grillt man eine Putenkeule?
Das Fleisch der Putenkeule ist deutlich dunkler, saftiger und aromatischer als das der Putenbrust. Die Zubereitung der Putenkeule ist aufwendiger, aber die Mühe lohnt sich. Je größer die Keule, desto älter das Tier und desto fester das Fleisch. Deshalb sollte es nicht zu schnell gegart werden, damit das Fleisch schön zart wird.
Wie bei den Hendlflügeln empfiehlt es sich, die Keulen über Nacht in Marinade einzulegen. Für die Marinade eignet sich eine Mischung aus Pfeffer, Wacholder, Rosmarin, Thymian, Salz, Honig, Öl und nach Belieben ein Schluck dunkles Bier.
Beim Grillen werden sie dann von beiden Seiten kurz angebraten und bei ca. 140 bis 160 °C langsam indirekt gegrillt, bis eine Kerntemperatur von ca. 75 °C erreicht ist.
Wie grillt man eine Gans?
Gansl ist eine absolute Herbstspezialität. Das liegt aber nicht nur am Martini-Feiertag im November, rund um den das Martiniganslessen Tradition hat, sondern auch am Lebenszyklus der Weidegänse.
Die Gänse brüten meist im März, nach 28 Tagen schlüpfen die Küken und im Herbst erreichen diese ihr Schlachtgewicht von drei bis vier Kilogramm. Sowohl die ganze Gans als auch nur die Brust oder die Keulen eignen sich hervorragend zum Grillen.
Die ganze Gans vom Grill ist und bleibt eine echte Spezialität. Wir empfehlen, sie innen und außen mit Salz und Pfeffer zu würzen und vor dem Grillen mit einer Marinade aus Rotwein, Olivenöl, Sojasauce, Honig, Salz, Pfeffer und Knoblauch zu bestreichen.
Die Gans am besten bei indirekter Hitze von ca. 140 °C bis zu einer Kerntemperatur von 75 bis 80 °C garen (bei 90 °C ist sie durch). Kurz vor dem Ende der Garzeit kann sie über direkter Hitze knusprig gegrillt werden.
Wie grillt man eine Ente?
Man kann die ganze Ente oder nur die fleischige Entenbrust grillen. Wenn man sich für die Entenbrust entscheidet, sollte man sie von allen Seiten scharf angrillen und dann bei niedriger Temperatur durchgaren lassen.
Bei einer Kerntemperatur von ca. 60 °C ist die Entenbrust gar. Aus Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer und Öl lässt sich eine hervorragende Marinade für die Ente vom Grill zubereiten.
Unser Tipp: Brining
Damit das Geflügel nicht austrocknet und zäh wird, kann es vor dem Grillen in eine Art Salzlake eingelegt werden. Das nennt man Brining. Dazu kann eine Mischung aus Salz, Wasser, Zucker und verschiedenen Gewürzen verwendet werden.